2003
Frühjahr, Großreinemachen im Garten. Mitten in einer völlig verwachsenen Naturhecke steht eine Eibe, ca 4 Meter hoch, die muss raus! Na, das sieht doch nach einer einigermassen brauchbaren Verzweigung aus - also nicht ganz unten absägen, sondern ausgraben und Wurzelstock mit 1 1/2 Metern Holz dran in einen riesigen Blumentopf einpflanzen. Natürlich wieder kein Bild gemacht.
2003 - 2007
Die Eibe steht unverändert in ihrem Topf
2008
Es fehlt die Inspiration. Was mache ich bloss mit dieser Eibe? Auf jeden Fall mal etwas absägen, die Wurzeln schneiden und in eine kleinere Holzkiste umpflanzen. Auch jetzt immer noch kein Foto gemacht.
Zufällig ist jetzt (2022) doch noch ein altes Foto aufgetaucht, welches die Eibe in ihrer ersten Holzkiste zeigt! Und hier ist es:
2011
In einer Ausgabe des Bonsai Focus lese ich einen Bericht über die Gestaltung einer Eibe. Die sieht ja fast so aus wie mein Rohling! Jetzt weiß ich was ich machen werde! Also los...da etwas absägen, da kürzen, hier das Grün weg, den Ast hier drahten - und wieder kein Foto.
2012
Na wird ja! Wurzeln schneiden, noch mal eine kleinere Holzkiste, drahten und....die ersten Fotos!!
2013
Triebe überall, die Form wird besser, jetzt wird gefräst und das Totholz gestaltet.
2014
Jetzt wird’s Zeit! Also noch mal brutal die Wurzeln kürzen, inzwischen hat sie ja wieder genug, und rein in die Schale mit der Eibe. Gesamthöhe nun noch 60 cm.
Das Grün muss sich noch weiterentwickeln, aber ansonsten bin ich schon ganz zufrieden!
2016
Die grüne Schale ist ein Kompromiss und für einen anderen Baum wohl besser geeignet. Deshalb kommt die Eibe diesen Frühling in eine Nadelbaumschale, was das Aussehen auch gleich deutlich aufwertet!
2020
Es sind vier Jahre vergangen, es wurde geschnitten, gedrahtet, umgetopft und die Ausfräsungen verbessert. Im Frühjahr 2019 kam aller Draht runter, weil er teilweise eingewachsen war und die Eibe wurde das ganze Jahr sich selbst überlassen. Das hat sie genutzt um gewaltig auszutreiben, was man dadurch sehen kann, dass bei der jetzigen Gestaltung gleich drei große Äste rausgeschnitten wurden, ohne dass man etwas merkt. Im Gegenteil, das hat der Eibe gut getan! Ziel für die nächsten Jahre ist es, die Etagen zu verdicken, sie noch besser zu definieren und noch weitere überflüssige Äste zu entfernen. Die Ausfräsungen dürfen jetzt nicht mehr verändert werden, denn es haben sich in den verbleibenden Rindenbereichen bereits die Saftbahnen heftig verdickt. Damit sind die durch das Fräsen entstandenen Verletzungen verheilt, was die Optik hebt und den Baum älter erscheinen lässt.
2022
Wieder ist sie zwei Jahre älter, diesmal wurde versucht die Nadelkissen klarer zu definieren und den ganzen Baum etwas offener zu halten um einen Blick auf die gefrästen Stämme zu ermöglichen. Dadurch wirkt die Eibe jetzt noch echter, natürlicher. Das Totholz muss noch gebleicht werden, dann wird sie wieder in Ruhe gelassen.