Bei der Aufräumaktion 2003, bei der die große Eibe zum Vorschein kam, wurde auch noch ein Stechwacholder ausgegraben. Da ein Bonsaifreund nichts grünes wegschmeißen kann, sollte der seinen neuen Platz in meinem Freiland-Bonsaibeet finden. Aber quer - als Floßform! Deshalb erst mal alle Äste ab bis auf die, welche nach oben wachsen sollten und die Spitze gekappt. Dann kleine Kerben in die gegenüber der Äste liegende Stammseite schneiden, Wurzelhormon rein und liegend, knapp unter der Oberfläche im Beet eingraben. Noch bleibt der alte Wurzelballen erhalten, irgendwo müssen ja die Nährstoffe herkommen.
2003 -2009
Selbstverständlich gibt es aus dieser Zeit KEIN Bild. Der Wacholder liegt im Beet und kümmert etwas vor sich hin. Zu wenig Licht im Schatten der Hecke? Kann ich jetzt auch nicht ändern, die Zeit wirds richten.
2010
Ich grabe mal vorsichtig den Stamm frei und siehe da, neue Wurzeln an der Unterseite, wie gewünscht. Also gleich mit der großen Astschere den Wurzelballen abgetrennt und dabei auch noch gleich den Stamm etwas gekürzt, war viel zu lang.
2014
Das Grün hat zugelegt, jetzt wirds Zeit für die Schale. Also raus aus dem Beet, die Wurzeln saubermachen und den Stamm nochmal etwas kürzen. Beim festmachen in der Schale taucht gleich das erste Problem auf: Das Floß kippt immer um, die Wurzeln sind noch zu dünn um einen aufrechten Stand zu halten. Hier hilft mir eine abenteuerliche Konstruktion aus dickem Bonsaidraht, die die Pflanze stützt und stabilisiert.
In der Schale!
2015
Die grüne Schale gefällt mir nicht, ein Wacholder braucht unglasiert, braun. Die neue Schale ist etwas kürzer, also schnell den überstehenden Floßstamm abschneiden….. NEIN!!! Das waren die Wurzeln vom letzten neuen Stämmchen. Dieses vertrocknet auch umgehend und wird deshalb noch entfernt. Blöd! Jetzt sind noch vier Stämmchen übrig - keine gute Zahl für einen Bonsai, der doch immer ungerade sein soll. Egal, mache ich eben das Beste daraus.
2016
Jetzt ist es aber endlich mal Zeit für eine Gestaltung. Na ja - sieht noch etwas mager aus, aber die Zeit wirds richten!
2020
So! Nach der zweiten vollständigen Überarbeitung wirkt der Wacholder schon eher wie ein kleines Wäldchen. Leider hat er etliches an Nadeln und auch Trieben verloren, der Wacholderdeckelschildlaus (Carulaspis juniperi) zum Dank! Grrrr…. Nicht richtig aufgepasst, aber das wird schon wieder.
2022
2. April! Hoffentlich der letzte Schnee dieses Frühjahr!